Auffanghöhe oder erforderlicher Freiraum unter den Füßen des Bedieners ?

Dies ist ein Schlüsselaspekt für die Sicherheit des Arbeiters:
Es handelt sich dabei um den Raum, der unter den Füßen des Arbeiters für ein bestimmtes Auffangsystem vorhanden sein muss, um den Sturz des Arbeiters aufzufangen, ohne dass dieser auf den Boden auftrifft oder gegen ein Hindernis stößt.

Um diesen Abstand zu ermitteln, sind alle Elemente zu berücksichtigen, die am Sturzauffang beteiligt sind: Fallhöhe, Dehnung des Falldämpfers (falls vorhanden) usw. Um die Elastizität aller Komponenten des Systems beim Sturz zu berücksichtigen, muss ein Sicherheitsabstand von 1 Meter addiert werden. Dieser Wert wird vom Hersteller in der Gebrauchsanweisung des Auffangsystems oder von i-beSafe angegeben. Die Angabe kann sich auf den Raum unter dem Anschlagpunkt oder unter den Füßen des Arbeiters beziehen.

Bei der Analyse der Arbeitssituation ist daher zu beachten:
✓ dass die Auffanghöhe vom Sturzfaktor abhängt (d. h. der Position des Arbeiters im Verhältnis zum Anschlagpunkt);
✓ dass es wichtig ist, den Wert der je nach System erforderlichen Auffanghöhe zu kennen und ihn mit dem verfügbaren Raum in der jeweiligen Arbeitssituation zu vergleichen.

Bei einem Verbindungsmittel mit Falldämpfer (Abb. 1) gilt als Auffanghöhe die Höhe unterhalb der Anschlagrichtung; sie lässt sich jedoch auch unter den Füßen des Arbeiters (Arbeitsbereich) feststellen

Bei Höhensicherungsgeräten mit automatischem Rückzug (Abb. 2) spricht man AUSSCHLIESSLICH von freiem Abstand unter dem Arbeitsbereich und nicht von Auffanghöhe.

Weshalb? Weil sich die Position des Anschlagpunkts je nach Art des Höhensicherungsgeräts mit automatischem Rückzug mehr oder weniger weit entfernt vom Arbeiter befinden kann. Daher ist es einfacher, bei Höhensicherungsgeräten mit automatischem Rückzug von freiem Abstand unter dem Arbeitsbereich zu sprechen.

longe
antichute

Der Begriff des Sturzfaktors

facteur de chute

Hinweis: In i-beSafe, entsprechen die als Faktor 0 angegebenen Werte eigentlich einem Sturzfaktor von 0,3. Der Einfachheit halber haben wir uns dafür entschieden, die Angabe „Faktor 0“ zu verwenden..

Der Begriff „scharfe Kante“

Bei bestimmten Arbeitskonfigurationen kann ein erhebliches Reibungsrisiko auf einer scharfen Oberfläche bestehen, z. B. Metallkonstruktion, Trapezblech, Gitterrost oder Betonsockel. Auch bei einigen empfindlichen Dächern oder Terrassen (Faserzementdächer) ist das Risiko eines Sturzes durch die Fläche zu beachten, die dann scharfe Kanten aufweist. Es gibt Testprotokolle, die die Fähigkeit bestimmter Systeme überprüfen, einen Sturz über eine scharfe Kante zu überstehen. Kratos Safety bietet für Höhensicherungssysteme mit automatischem Rückzug sowie Auffang-Verbindungsmittel und mitlaufende Auffanggeräte an Seilführung Ausrüstungsserien an, die diese Anforderungen erfüllen und oft unter der Bezeichnung „Edge“ oder „Sharp Edge“ mit folgender Kennzeichnung zu finden sind:

 

 

Scharfe Kante, Faktor 2

Achtung: Bei einem gleichwertigen Produkt unterscheidet sich der erforderliche Freiraum unter den Füßen des Benutzers bei einem Sturz auf scharfe Kante oder mit Sturzaktor 2 stark von dem bei einem Sturz im vertikalen Einsatz.